2019 - Pauline Brumm

Von links: Sonja Hartmann (Präsidentin ZC Darmstadt), Preisträgerin Pauline Brumm (Foto: Andreas Kelm)

Frau Pauline Brumm, seit Januar 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Druckmaschinen und Druckverfahren im Maschinenbaufachbereich der TU Darmstadt bei Prof. Dörsam, hat sich in ihrer im November 2018 abgegebenen Arbeit mit dem folgenden Thema beschäftigt:

"Strömungsdynamische Musterbildung bei der Farbspaltung: Einfluss der Elastizität der Druckform auf die Fingerstabilität"

Beim Druck treten beim raschen Abheben der Druckform vom Drucksubstrat unerwünschte spontane Muster im Druckbild auf, die auf winzigen Strömungswirbeln im Druckfluid beruhen. Diese werden „Viscous Fingering" genannt und folgen bestimmten strömungsdynamischen Skalengesetzen, die bereits vor 70 Jahren formuliert wurden. Frau Brumm hat es sich zur Aufgabe gemacht, die in den letzten Jahren bei Untersuchungen angezeigten Abweichungen von diesen Gesetzen und die damit verbundene Instabilität des Druckergebnisses zu untersuchen, die vermuteten Abweichungen zu belegen oder zu widerlegen und damit ggfs. die 70 Jahre alte Lehrmeinung zumindest in Teilen in Frage zu stellen.

Prof. Dörsam schreibt in seinem sehr ausführlichen Gutachten: „Die Arbeit dokumentiert ein Experiment, in dem ein charakteristischer Parameter eines seit 70 Jahren diskutierten, aber noch nicht völlig verstandenen Strömungsphänomens unter Verwendung einer Industrie- Druckmaschine mit höchstmöglicher Präzision ermittelt wurde. ... Das Ergebnis trägt zur Entwicklung neuartiger Konstruktionsprinzipien für Druckmaschinen, aber auch für Turbinen und Energieanlagen bei. Zukünftig müssen diese Konstruktionsprinzipien drastisch. verschärften Immissionsrichtlinien genügen. Konkret besteht das Ziel des Instituts für Druckmaschinen und Druckverfahren darin, mineralölbasierte Druckfarben aus der industriellen Fertigung zu entfernen und durch biologisch abbaubare, wasserbasierte zu ersetzen."

Frau Brumm stellte in sehr verständlicher Form die Aufgaben, Ziele und Ergebnisse sowie die besonderen Herausforderungen ihres Projektes vor und unterstützte das Verständnis durch praktische Demonstration der Farbverteilung beim Drucken.
Die wissenschaftliche Exzellenz von Frau Brumm zeigte sich bereits bei ihrer Bachelorarbeit, deren Ergebnis sie auf einer Konferenz vorstellen und in einem Fachartikel publizieren konnte. Auch die Unterstützung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes über mehr als 6 Jahre unterstreicht diese Einschätzung.
Besonders gefallen hat auch das seit der Schulzeit andauernde soziale Engagement, u.a. in einem Freiwilligen Sozialen Jahr und zuletzt als Mentorin für chinesische Studentinnen.
Mit dem ZONTA-Gedanken hat sich Frau Brumm ausführlich auseinandergesetzt, wovon wir uns im persönlichen Gespräch überzeugen konnten.

Wir sind sicher, mit ihr eine sehr würdige Preisträgerin gefunden zu haben.